Tierwohl: Mit gutem Gewissen  genießen!

Hohe Standards bei AMA-zertifizierten Mastbetrieben

Das AMA-Gütesiegel-Programm hat in Bezug auf die Tiergesundheit und das Tierwohl strenge Vorgaben: Detaillierte Tierschutzauflagen und ein lückenloses Gesundheits-Monitoring vom Elterntier über das Brutei bis zum Masthuhn.
Das AMA-Gütesiegel-Programm für Mastgeflügel hat viele Vorteile für die KonsumentInnen.

Es garantiert vor allem mehr Tierwohl und zeichnet sich aus durch:

  • deutlich mehr Platz

  • gentechnikfreie Fütterung
  • deutlich reduzierter Antibiotika Einsatz
  • sehr niedriger Salmonellenbefall

Gentechnikfreie Fütterung

AMA-Gütesiegel zertifizierte Masthühner werden ausschließlich mit gentechnikfreiem Futter versorgt. In vielen Betrieben wird das Futter für die für die Tiere auf den eigenen Feldern angebaut. Wenn Futterbestandteile wie beispielsweise Sojaschrot zugekauft werden, müssen sie frei von gentechnisch veränderten Organismen sein.

Sehr geringer Antibiotika-Einsatz

In der AMA-Gütesiegel zertifizierten Geflügelhaltung werden nur dann Antibiotika eingesetzt, wenn Tiere erkrankt sind. Der vorbeugende Einsatz von Antibiotika ist nicht erlaubt.

Mehr Platzangebot

AMA-Gütesiegel zertifizierte Masthühner haben mindestens 30 Prozent mehr Platz, als die gesetzlichen Mindestanforderungen vorschreiben. Das bedeutet für die Tiere mehr Licht und Luft und weniger Arzneimittel. Mehr Tierwohl auf überschaubaren, bäuerlichen Familienbetrieben führt aber auch zu Mehrkosten in der Tierhaltung. Geflügelfleisch von Tieren, die tiergerecht gehalten wurden, ist daher auch teurer.

Somit werden ausschließlich kranke Herden nach tierärztlicher Kontrolle und Verschreibung mit antibiotikahaltigen Medikamenten behandelt. Seit 2012 konnte in Österreich der Antibiotikaeinsatz um 60 Prozent reduziert werden. Eine vorbeugende Antibiotikagabe ist auch in der EU verboten, weltweit gibt es allerdings keine Einschränkungen für den Antibiotika-Gebrauch. In Österreich wird jeder Antibiotikaeinsatz vom unabhängigen Geflügelgesundheitsdienst überwacht und in der PHD (Poultry Health Data) dokumentiert. Sofern Antibiotika eingesetzt werden, muss die Gesetzliche Wartefrist eingehalten werden bevor das Tier geschlachtet wird.

Sehr niedriger Salmonellenbefall

Das Vorkommen von Salmonellen bei Hühnern hat sich in den letzten 15 Jahren sehr stark verringert. Erreicht wurde der Rückgang durch die strengen Hygienevorschriften in der Haltung, Fütterung und Schlachtung der Tiere. Regionales Futter, die besonders guten Haltungsbedingungen und die Hygienestandards in den Küchen (HACCP) haben das ihre dazu beigetragen. 2019 waren in Österreich, laut AGES, von 5.438 Herden nur etwa 4 Prozent infiziert. Das Fleisch dieser Tiere wurde nicht zum Verkauf angeboten.

Strenge Haltungsformen bei Masthühnern

Mehr Platz zum Leben

Die EU-Masthühner-Richtlinie lässt 42 kg Tiergewicht pro Quadratmeter zu, an die sich die Mitgliedsstaaten halten müssen. Beim AMA-Gütesiegel-Programm jedoch sind die Regelungen sehr viel strenger. Das Bundestierschutzgesetz gibt eine maximale Besatzdichte von 30 kg Tiergewicht pro Quadratmeter zu jedem Zeitpunkt der Mast vor.

Durch die strengen Regelungen entstehen für die AMA-Gütesiegel zertifizierten LandwirtInnen Wettbewerbsnachteile, die nur durch verstärkte Nachfrage vonseiten der KonsumentInnen wett zu machen sind.

Die vier Lebensphasen eines Masthuhns

Ein Mastküken durchlebt vier Phasen. Die Eltern des Kükens kommen aus einem Elterntieraufzuchtbetrieb, aus Österreich oder einem Nachbarland. Vom Elterntierbetrieb wird das befruchtete Ei in eine Brüterei gebracht. Noch am selben Tag an dem das Küken schlüpft kommt es zu einem AMA-Gütesiegel-Mastbetrieb, dort wird es ca. vier Wochen lang gemästet und dann folgt die vierte und letzte Phase, der Transport zum Schlachthof.
Das Hauptaugenmerk bei der Aufzucht wird auf die Tiergesundheit gelegt. Eine ausgewogene Ernährung ist dabei essentiell. Ein Huhn muss ca. 1,6 kg Futter zu sich nehmen um ein Kilogramm an Gewicht zu zunehmen. Das Futter besteht hauptsächlich aus Mais, Weizen, Erbsen und Sojabohnen. Weizen und Mais stammen vorwiegend aus österreichischem und europäischem Anbau. Von den Maiskörnern bekommt die Haut die gelbe Farbe. Der Sojaanteil beträgt ca. ein Viertel des Futteranteils. Da Hühner heutzutage vegetarisch ernährt werden, wird eiweißreicher, gentechnikfreier Sojaschrot dafür eingesetzt. Damit es den Hühnern an nichts mangelt werden sie laufend mit frischem Trinkwasser und zusätzlich mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen versorgt. Zudem picken und scharren sie am Boden in einer Einstreu aus Stroh oder Sägespänen.
Die Stallungen werden jährlich bis zu siebenmal desinfiziert. Dank dieser sorgfältigen Hygienemaßnahmen lässt sich der Einsatz von Medikamenten in der Regel vermeiden.

Die Schlachtung

Große Schlacht- und Zerlegebetriebe gibt es in Oberösterreich, Kärnten und der Steiermark, die rund 95 Prozent aller österreichischen Masthühner verarbeiten. Nur etwa 5 Prozent der Betriebe schlachten am eigenen Hof.
Die Masthühner werden nachts am Hof eingefangen, in Kisten auf einem LKW verladen und zum Schlachthof transportiert. Bei Dunkelheit sind Hühner generell ruhiger und der Vorgang läuft somit stressfreier für sie ab. Am Schlachthof kommen sie in eine Wartehalle damit die Stresshormone abgebaut werden können.
Gängige Praxis ist das lebendige Aufhängen der Hühner und die Betäubung durch ein Elektrobad bzw. das Durchführen des Eröffnungsschnittes ohne Betäubung.
Nach der Betäubung werden sie kopfüber auf Haken gehängt, anschließend schneidet ein Messer den Hals auf, die Tiere bluten aus. Dann kommen sie in ein heißes Wasserbad, damit die Federn leichter entfernt werden können. Danach werden die Füße abgetrennt und die Innereien herausgenommen. Zum Schluss wird der Tierkörper zerlegt und verpackt.
Die strengen Hygienevorschriften sind bei der Schlachtung besonders wichtig. Bei jeder Schlachtung müssen Tierärzt

Wissenswertes

Betäubt werden die Hühner durch Sauerstoffentzug, diese Betäubung ist besonders schonend. Dadurch fallen die Hühner in eine Art Ohnmacht, bevor der Eröffnungsschnitt am Hals zur Tötung durchgeführt wird.

Mehr Infos zum Thema

AMA-Gütesiegel-Unsere Sorgfalt: Herkunft

Geflügelhaltung in Österreich

Huhn – Hühnermast in Österreich

Besonders tierfreundliche Haltung

Die besonders tierfreundliche Haltung wurde entwickelt um das Tierwohl zu steigern. Das wird durch zum Beispiel der Haltung in Gruppen oder einem Zugang zum Außenbereich erreicht.

Die Scharrfläche muss ausreichend mit Stroh oder anderen geeigneten Materialien eingestreut werden. Außerdem braucht der Stall Fenster, durch die das Tageslicht einfallen kann, diese müssen mindestens 3 Prozent der Stallbodenfläche betragen und den Tierbereich ebenmäßig ausleuchten.
Stallungen für Masthühner benötigen einen Außenscharrraum (genannt Wintergarten), einen Auslauf mit Weidemöglichkeit, erhöhte Ebenen oder eine flächendeckende Fußbodenheizung. Mindestens eine oder mehrere der genannten Bedingungen, müssen für eine besonders tierfreundliche Haltung gegeben sein. Außenscharrräume bzw. Wintergärten sind überdachte, eingestreute Außenklimabereiche, die an einer oder mehreren Seiten durch Gitter oder Windnetze begrenzt sind. Der Außenscharrraum muss mindestens ein Viertel der Stallbodenfläche, betragen. Die Breite der Zugangsöffnungen zum Wintergarten oder zum Auslauf müssen mindestens 2 m pro 200 m² der Stallbodenfläche betragen. Die Öffnungen müssen mindestens 35 cm hoch und 40 cm breit und Auslauföffnungen müssen gleichmäßig über die gesamte Stalllänge verteilt und/oder dürfen von keinem Punkt des Stalles weiter als 20 m entfernt sein.

Die Fläche der erhöhten Ebenen oder Sitzstangen müssen mindestens 5 Prozent der Stallbodenfläche umfassen.

Herkunft

Bei Geflügelfleisch das nach der AMA-Gütesiegel-Richtlinie produziert wird, müssen alle vier Stufen in der angeführten Region erfolgen. Wird beispielsweise das rot-weiß-rote AMA-Gütesiegel mit der Regionsbezeichnung „Austria“ auf Geflügelfleisch verwendet, muss das Hendl in Österreich erbrütet, geschlüpft und gemästet sowie geschlachtet und verarbeitet worden sein.

AMA Qualitäts-Richtlinien für die Hühnermast

Das AMA-Gütesiegel ist ein behördlich genehmigtes Gütezeichen und wird von der AMA-Marketing vergeben. Es dient als Orientierung für den Einkauf von Lebensmitteln. Das AMA-Gütesiegel-Programm Geflügelfleisch steht für eine ganzheitliche Qualitätssicherung vom Stall bis zu den KonsumentInnen und umfasst die AMA-Gütesiegel-Richtlinien für „Geflügelfleisch“ und „Hendlmast“.

Wissenswertes

Beim AMA-Gütesiegel für Mastgeflügel wird die gesamte Wertschöpfungskette transparent überwacht. Jeder Schritt muss dokumentiert und kontrolliert werden. Nur so wird eine sichere Qualität und Herkunft garantiert. Welches Programm die Qualitätssicherung bei welcherm Schritt anwendet findet man in dieser Grafik.

Die strategische Ausrichtung der AMA-Gütesiegel-Richtlinie basiert auf folgenden drei Säulen: Hohe Qualität, nachvollziehbare Herkunft und unabhängige Kontrolle.
Sie ist Teil eines integrierten Qualitätssicherungssystems – damit wird eine durchgehende Qualitätssicherung und -kontrolle auf jeder Stufe der Produktionskette gewährleistet.

Wissenswertes

Die Haltung von Mastgeflügel in Käfigen ist EU-weit und somit auch beim AMA-Gütesiegel-Programm verboten. Auch die Haltung von Mastgeflügel im Stall ohne Einstreu ist in der EU verboten. Die Haltung von Mastgeflügel in Käfigen ist in Drittländern allerdings noch gängige Praxis.

Wissenswertes

Bei allen Arzneimitteln ist eine Wartezeit von mindestens 48 Stunden einzuhalten. Verordnen TierärztInnen eine längere Wartezeit, ist diese strikt einzuhalten. Innerhalb der verlängerten Wartezeit darf kein Verkauf der Tiere im Rahmen des AMA-Gütesiegel-Programms erfolgt.

Tierhaltung und Tierbetreuung

Im AMA-Gütesiegel-Programm nimmt das Tierwohl eine wichtige Rolle ein. Die Stallungen sind so zu gestalten, dass das Platzangebot, die Bewegungsfreiheit, die Bodenbeschaffenheit und die bauliche Ausstattung der Haltungseinrichtungen den Ansprüchen der Tiere gerecht werden. Stallklima, insbesondere Licht und Temperatur, Betreuung und Fütterung sowie die Möglichkeit für Sozialkontakt müssen entsprechend den Bedürfnissen der Tiere gegeben sein. In einer nachhaltigen Produktion ist es oberstes Ziel, gesunde Tiere zu halten, deren Bedürfnisse bestmöglich erfüllt werden. Darüber hinaus sind die Stallungen so einzurichten, dass sie arbeitswirtschaftlich sind und den Sicherheitsanforderungen genügen. Beim AMA-Gütesiegel-Programm müssen LandwirtInnen zweimal täglich eine augenscheinliche Kontrolle durchführen.
Der Höchstbesatz von 30 kg/m² nutzbare Fläche je Stalleinheit ist während des gesamten Mastdurchgangs einzuhalten und es dürfen maximal 20,5 Küken pro m² nutzbare Fläche eingestallt werden.

Tiergesundheit

Die aktive Mitgliedschaft bei einem anerkannten Geflügelgesundheitsdienst (GGD) oder einer vergleichbaren, von der AMA-Marketing anerkannten Organisation ist aus folgenden Gründen verpflichtend:

  • Kompetente Bestandsbetreuung, Bestandserhebung und Beratung
  • Optimierung der Tiergesundheit
  • Reduzierung des Arzneimitteleinsatzes
  • Tierärztlich überwachte Arzneimittelanwendung durch die TierhalterInnen
  • Förderungen (z.B. von Salmonellenuntersuchungen)
  • Über alle medizinischen Behandlungen müssen die TierhalterInnen umgehend Aufzeichnungen führen, die am Betrieb aufzuliegen hab

Was macht AMA-Gütesiegel Eier so besonders?

240 Eier essen wir pro Jahr, eine „moderne“ Henne legt im Jahr 290 bis 320 Eier. Über sieben Millionen Legehennen erzeugen unsere Eier. Wenn man sich die Haltungsformen weltweit ansieht, tun sie das mit wenigen Ausnahmen in Käfigen. Der überwiegende Teil der weltweit vermarkteten Eier kommt von Hennen in Käfighaltung. In Österreich sind die klassischen Käfige schon lange verboten und nicht nur das, das AMA-Gütesiegel Ei ist ein besonderes Qualitätsprodukt.

Wissenswertes

Hohe Qualitätsstandards in der Produktion. Dazu zählen eine geringe Besatzdichte – also weniger gehaltene Tiere pro Quadratmeter, streng kontrollierter Tierarzneimitteleinsatz, gentechnikfreie Fütterung mit regional produziertem Futter, klare Kennzeichnung und lückenlose Rückverfolgbarkeit sowie durchgängige regelmäßige Kontrollen im Rahmen des AMA-Gütesiegel-Programmes.

Worin liegt der Unterschied?

Der Mehrwert für AMA-Gütesiegel-Eier lässt sich wie folgt zusammenfassen:

  • frühzeitiger Ausstieg aus der konventionellen Käfighaltung (2009), auch die größeren ausgestalteten Käfige wurden mit Ende 2019 beim AMA-Gütesiegel- Programm verboten

  • Gentechnikfreie Fütterung seit 2010
  • Donau Soja zertifiziertes Futter (kein Regenwaldsoja) seit 2014
  • niedrigste Salmonellenbelastung
  • Mitgliedschaft der Betriebe beim Geflügelgesundheitsdienst
  • Strenge Qualitäts- und Kontrollrichtlinien im Rahmen des AMA-Gütesiegel-Programmes
  • Warenfluss Dokumentation und Rückverfolgbarkeit über die österreichische Eierdatenbank

Frühzeitiger Ausstieg aus der Käfighaltung

Österreich ist drei Jahre vor dem EU-weiten Verbot (2012) aus der konventionellen Käfighaltung ausgestiegen. In Drittländern ist diese Haltungsform noch gängige Praxis. Im AMA-Gütesiegel-Programm sind die etwas größeren, sogenannten ausgestalteten Käfige verboten.
In den konventionellen Käfigen können die Tiere ihre natürlichen Verhaltensweisen wie flattern, picken und scharren nicht ausleben. Der Import von Käfigeiern ist weiterhin erlaubt, diese finden sich vor allem in verarbeiteten Lebensmitteln. AMA-Gütesiegel-Betriebe halten ihre Legehennen ausschließlich in den drei Haltungsformen Bodenhaltung, Freilandhaltung und Biohaltung.

Zertifiziertes Futter: Donau Soja

Bereits 2010 sind im AMA-Gütesiegel-Programm ALLE LegehennenhalterInnen aus der Verfütterung von gentechnikverändertem Futter ausgestiegen. Im Jahr 2014 wurde auf europäisches Sojaschrot aus dem Nachhaltigkeitsprogramm „Donau Soja“ umgestellt. Da sich Proteingehalte und Zusammensetzung der europäischen von jener der südamerikanischen Sojabohne unterscheiden, war die Umstellung, allen voran die Änderungen der Futtermittel-Rezepturen, eine Herausforderung. Donau Soja darf ausschließlich auf Flächen auf denen kein Primärwald gerodet wurde, angebaut werden. Damit ist die Branche Vorreiter in der europäischen Union.

Niedrigste Salmonellenstatistik

Mindestens alle 15 Wochen muss laut Geflügelhygieneordnung eine Salmonellenprobe im Betrieb durchgeführt werden. Dank dem österreichischen Salmonellenbekämpfungsprogramm haben AMA-Gütesiegel zertifizierte Eier EU-weit einen der niedrigsten Salmonellenbefälle. Eier von betroffenen Herden gelangen nicht in den Handel. Eine eigene Geflügelversicherung sorgt dafür, dass den TierhalterInnen kein allzu großer Schaden erwächst. 2019 waren laut AGES von etwa 3.000 Herden nur 0,66 Prozent betroffen.

Wissenswertes

Faktum ist, dass die AMA-Gütesiegel zertifizierten Eier mit dem Donau Soja einen sehr wesentlichen Beitrag zum Schutz der Umwelt leisten. Schließlich werden heute für die Fütterung der AMA-Gütesiegel-Legehennen rund 50.000 Tonnen weniger Soja aus Drittländern nach Europa transportiert, das bedeutet eine C02 Ersparnis von 110.000 Tonnen jährlich.

Geflügelgesundheitsdienst

Jeder AMA zertifizierte Legehennenbetrieb muss ein aktives Mitglied beim Österreichischen Geflügelgesundheitsdienst sein. Diese Mitgliedschaft bietet folgende Vorteile:

  • Kompetente Bestandsbetreuung, Bestandserhebung und Beratung
  • Optimierte Tiergesundheit
  • Durchgänge Dokumentation der Daten zur Tiergesundheit in der Poultry Health Data (PHD)
  • Reduzierung des Arzneimitteleinsatzes

Antibiotikaeinsatz

Der Antibiotikaeinsatz konnte seit 2014 um 50 Prozent reduziert werden. Ist ein Tier erkrankt und eine Antibiotikabehandlung notwendig, muss eine Wartezeit eingehalten werden und die gelegten Eier dürfen für einen bestimmten Zeitraum nicht verkauft werden. Damit ist sichergestellt, dass sich garantiert keine Antibiotikarückstände im Ei befinden.

Österreichische Eier-Datenbank (OEDB)

Seit Juni 2012 können fast alle AMA-Gütesiegel-Eier die über den LEH verkauft werden, bis zum Betrieb rückverfolgt werden. Der Verein „Österreichische Eierdatenbank“, stellt die Herkunft und Nachvollziehbarkeit eines jeden Eies sicher. Auf dem Ei sind mittels eines Zahlencodes die Haltungsform, das Ursprungsland und der Betrieb der HühnerhalterInnen abgebildet. Dieses System garantiert 100 Prozent Transparenz und jedes einzelne Ei kann bis zum Bauernhof zurückverfolgt werden.

Hinweis

Wenn man Frischeier zukauft, ist es möglich unter www.eierdatenbank.at den Code am Ei einzutippen und man erfährt, von welchem Betrieb das Ei stammt.

Der unabhängige und nicht auf Gewinn ausgerichtete Verein „Österreichische Eierdatenbank“ wurde auf Initiative der österreichischen EierproduzentenInnen und VermarkterInnen von der AMA-Marketing GesmbH, der Gesellschaft für artgerechte Nutztierhaltung (GAN) und der Geflügelwirtschaft Österreich gegründet. Ziel ist es, die Nachvollziehbarkeit der Warenströme bei Eiern sicherzustellen. Damit wird ein wichtiger Beitrag zur Qualitätssicherung und Dokumentation von Warenströmen bei Eiern geleistet.

AMA – Eierdatenbank

Die Österreichische Eierdatenbank bietet allen an der Wertschöpfungskette und damit am Warenstrom beteiligten MarktteilnehmerInnen – von LandwirtInnen über die Eipackstelle bis zu den AbnehmerInnen – die Möglichkeit die Herkunft der Eier durchgängig abzusichern. Das bedeutet Sicherheit und Transparenz beim Eiereinkauf.

AMA-Gütesiegel zertifzierte Haltungsformen von Legehennen

Grundsätzlich gibt es vier Haltungsformen: die Käfig-, die Boden-, die Freiland- und die Biohaltung. Allerdings ist jede Käfighaltung seit Ende 2019 im AMA- Gütesiegel-Programm ausnahmslos verboten. In diesen ausgestalteten Käfigen steht einer jeden Legehenne 750 cm² nutzbare Fläche zu. Die ausgestalteten Käfige müssen Sitzstangen und Bereiche zum Scharren sowie ein Legenest enthalten.
Die konventionelle Käfighaltung ist zwar in der EU verboten, jedoch global noch sehr stark verbreitet und dominiert die weltweite Eiproduktion mit ca. 90 Prozent! Dabei teilen sich wenige Hennen einen Käfig und jeder Henne steht weniger als ein DIN-A4-Blatt Platz zur Verfügung.
Obwohl Käfighaltung verboten ist, ist der Import von Käfigeiern noch immer erlaubt. Grundsätzlich werden täglich etwa 1,8 Millionen Eier, vorwiegend aus der Käfighaltung nach Österreich importiert, sie kommen vor allem in der Lebensmittelindustrie zum Einsatz.

Bodenhaltung

Bei der Bodenhaltung können sich die Hennen im Stall frei bewegen, sie haben jedoch keinen Zugang ins Freie. Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten wie die Ställe gestaltet sind. Das Stallsystem wird auf einer Ebene gebaut, mit Lege-Nestern und Sitzstangen in der Mitte, oder man bevorzugt die „Volieren“-Variante, wo sich die Hühner auf mehreren Ebenen bewegen können. Im Stallsystem finden sich u.a. die Fütterung, Tränken, Entmistung und die Legenester. Dabei können die Tiere im Stall weitestgehend ihren natürlichen Verhaltensweisen und Bedürfnissen nachkommen. Die Besatzdichte bei Bodenhaltung beträgt 7-9 Hühner/m². Die Größe und Beschaffenheit von Legenestern und Sitzstangen ist gesetzlich genau definiert.

Freilandhaltung

Grundsätzlich gelten für Freilandhaltung, die gleichen Bedingungen wie bei der Bodenhaltung, sprich 7-9 Hühner/m², zusätzlich muss ein Zugang ins Freie geschaffen werden, damit die Hühner ihren Auslauf haben. Der Auslauf muss mindestens 8 m² pro Huhn betragen (EU: 4 m²).
Die Freilandhaltung hat eine Reihe von Vorteilen, das Federpicken unter den Hühnern wird geringer und die wechselnden Wetterbedingungen können zu einer besseren Tiergesundheit führen.

Tierfreundliche Haltung

Die besonders tierfreundliche Haltung wurde entwickelt um das Tierwohl zu steigern. Das wird erreicht durch Haltung in Gruppen, durch Zugang zum Außenbereich und ähnlichem. Die Scharrfläche muss ausreichend mit Stroh oder anderen geeigneten Materialien eingestreut werden. Außerdem braucht der Stall Fenster, durch die das Tageslicht einfallen kann, diese müssen mindestens 3 Prozent der Stallbodenfläche beantragen und den Tierbereich ebenmäßig ausleuchten. Weiters benötigen Legehennen erhöhte Sitzstangen im Ausmaß von 7,5 cm pro Tier.
Es muss ein Außenscharrraum oder eine Auslaufmöglichkeit für die Legehennen zur Verfügung gestellt werden. Außenscharrräume sind überdachte, eingestreute Außenklimabereiche, die an einer oder an mehreren Seiten durch Gitter oder Windnetze begrenzt sind. Diese müssen mindestens eine Fläche von 1/5 der nutzbaren Stallfläche umfassen. Zusätzlich muss die Breite der Zugangsöffnungen zum Außenscharrraum oder zur Weide mindestens 2 m pro 1000 Tiere betragen. Die einzelnen Öffnungen müssen mindestens 35 cm hoch und 40 cm breit sein. Auslauföffnungen müssen gleichmäßig über die gesamte Stalllänge verteilt sein und/oder dürfen von keinem Punkt des Stalles weiter als 20 m entfernt sein.

AMA-Gütesiegel-Programm-Frischeier

Das AMA-Gütesiegel ist ein behördlich genehmigtes Gütezeichen und wird von der AMA-Marketing vergeben. Es dient als Orientierung für den Einkauf von Lebensmitteln. Das AMA-Gütesiegel-Programm umfasst folgende Produkte: Frischeier, Hühnermast und Putenmast.
Durch ein dreistufiges Kontrollsystem wird die Qualität sichergestellt.

Wissenswertes

Die strategische Ausrichtung der AMA-Gütesiegel-Richtlinie basiert auf folgenden drei Säulen: Hohe Qualität, nachvollziehbare Herkunft und unabhängige Kontrolle.

Beim AMA-Gütesiegel für Frischeier wird die gesamte Wertschöpfungskette transparent überwacht. Jeder Schritt muss dokumentiert und kontrolliert werden. Nur so wird eine sichere Qualität und Herkunft garantiert. Welches Programm die Qualitätssicherung bei welchem Schritt anwendet findet man in dieser Grafik.

Die AMA-Gütesiegel-Richtlinie ist ein freiwilliges Qualitätssicherungssystem für die Legehennenhaltung, Frischeier oder Eiprodukte (Suppenhennen sind dabei ausgenommen) mit spezifischen Anforderungen für die teilnehmenden Betriebe. Sie ist Teil eines integrierten Qualitätssicherungssystems – damit wird eine durchgehende Qualitätssicherung und -kontrolle auf jeder Stufe der Produktionskette gewährleistet.

AMA-Gütesiegel-Eiprodukte

Eiprodukte werden zum überwiegenden Teil aus Eiern, ihren Bestandteilen oder deren Mischungen nach Trennung von Schalen und Membranen hergestellt; andere Zutaten können beigegeben werden. Eiprodukte können flüssig, konzentriert, getrocknet, kristallisiert, gefroren, tiefgefroren, geronnen oder sprühgetrocknet sein.
Zur Herstellung von AMA-Gütesiegel-Eiprodukten dürfen nur Hühnereier aus Boden-, Freiland- oder biologischer Haltung eingesetzt werden. Diese müssen von AMA-Gütesiegel-ErzeugerInnen stammen, die an der AMA-Gütesiegel-Richtlinie „Legehennenhaltung“ teilnehmen. AMA-Gütesiegel-Eiprodukte dürfen nur aus Schaleneiern gewonnen werden. Der Zukauf von aufgeschlagenen Eiern ist für die HerstellerInnen verboten.
Aufgrund der Gefahr eines schnellen Anstiegs der Keimzahl im Verlauf des Auftauens und einer damit einhergehenden Qualitätsminderung, ist eine Auszeichnung von gefrosteten Eiprodukten mit dem AMA-Gütesiegel nicht möglich. AMA-Gütesiegel-Eiprodukten dürfen keine Farbstoffe und kein Carrageen zugesetzt werden. Bei AMA-Gütesiegel-Produkten dürfen nur Einwegverpackungen verwendet werden. Regelmäßige mikrobiologische Untersuchungen der Eiprodukte dienen der Qualitätssicherung.

Der Sonderweg bei der AMA-Gütesiegel-Putenmast

Die strengen AMA-Gütesiegel-Bestimmungen bei der Putenmast sind die Basis für vitale und gesunde Tiere. Neben dem gentechnikfreien Futter haben die Puten auch Einstreu zum Scharren sowie genügend Licht und Luft und damit gute Lebensbedingungen. Im AMA-Gütesiegel-Programm haben die Puten deutlich mehr Platz als in fast allen anderen EU-Ländern, die Regelung lautet 40 kg Tiergewicht/m² zu jedem Zeitpunkt der Mast. Das sind ca. zwei schlachtreife männliche Puten am Ende der Haltedauer. Die EU hat was die Putenmast betrifft keine Richtlinien. Mehr als die Hälfte des in Österreich konsumierten Putenfleisches kommt aus dem Ausland und entspricht nicht dem AMA-Gütesiegel-Programm und den Tierschutzstandards.

Gesetzliche Grundlagen

Die rechtlichen Grundlagen für die AMA-Gütesiegel zertifizierte Putenmast sind: das Bundestierschutzgesetz, die Geflügelhygieneverordnung, das Tiergesundheitsgesetz, die Veterinär-Antibiotika-Mengenströme-Verordnung und das Tiertransportgesetz.

Kurz zusammengefasst haben österreichische Puten im Vergleich zu ihren Artgenossen:

  • deutlich mehr Platz

  • gentechnikfreie Fütterung
  • deutlich reduzierter Antibiotika Einsatz
  • UND eine schmerzfreie Schlachtung

Mehr Platz für die AMA-zertifizierten Puten

AMA-Gütesiegel zertifizierte Puten haben ein größeres Platzangebot (40 kg Tiergewicht pro m2), damit wird das Tierwohl zwar gesteigert, es entstehen aber auch höhere Haltungskosten.

Gentechnikfreie Fütterung

Seit 2017 werden AMA-Gütesiegel zertifizierte Puten ausschließlich mit gentechnkfreiem Futter gefüttert. Weltweit ist die Fütterung mit gentechnisch veränderten Futtermitteln Standard.

Geflügelgesundheitsdienst-Datenbank

Der Geflügelgesundheitsdienst sammelt umfassende Aufzeichnungen der tierärztlichen Behandlungen. Jede Impfung und Behandlung mit Antibiotika wird dokumentiert.

Deutlich reduzierter Anigiotikaeinsatz

Die Tiere dürfen nur im Krankheitsfall mit Antibiotika behandelt werden. Tritt dieser Fall ein, so muss eine gesetzliche Wartefrist vor der Schlachtung eingehalten werden bis keine Rückstände mehr im Fleisch zu finden sind. Der Antibiotika Monitoring Report der Österreichischen Qualitätsgeflügelvereinigung bestätigt, dass der Einsatz von Antibiotika im AMA-Gütesiegel-Programm in den vergangenen sechs Jahren um 65 Prozent reduziert werden konnte.

Schmerzfreie Schlachtung

Die Tiere werden im AMA-Gütesiegel-Programm durch CO2 betäubt. Die CO2 Betäubung ist eine tierschonende Alternative, dabei wird den Puten stufenweise der Sauerstoff entzogen und sie verlieren das Bewusstsein. Die Puten schlafen in diesem Prozess ein, bevor der Hals mit einem Messer geöffnet wird.

AMA-zertifizierte Putenhaltung

In Österreich gibt es keine Bruteier, die einzige Brüterei in Oberösterreich bezieht die Eier meist aus Deutschland, Frankreich, Ungarn oder aus Kanada und versorgt die AMA-Gütesiegel zertifizierten LandwirtInnen mit Küken.

Nachdem die Küken geschlüpft sind erfolgt eine Sortierung nach dem Geschlecht. Puten werden grundsätzlich in einer Halle gehalten, mit am Boden liegenden Hobelscharten oder anderen weichen Materialien als Einstreu. Die Puten haben die Möglichkeit sich frei zu bewegen. Häufig werden weibliche und männliche Puten im gleichen Stall gehalten, wobei sie durch eine Wand oder ein Gitter getrennt werden. Grund dafür ist das unterschiedliche Wachstum der Geschlechter.
Putenküken benötigen viel Wärme, ohne Stallheizung ist keine Putenmast möglich. Obwohl es in vielen Ställen bereits technische Lösungen für Heizung und Lüftung gibt, muss das Stallklima regelmäßig durch die LandwirtInnen kontrolliert werden. Den Tieren steht rund um die Uhr Futter und Wasser zur Verfügung.

Das Wohl der Tiere hat im AMA-Gütesiegel-Programm oberste Priorität. Durch die geringere Besatzdichte haben Puten mehr Platz um sich zu bewegen und sind daher gesünder. Die Schadstoffbelastung im Stall ist mit weniger Tieren ebenfalls deutlich niedriger als bei einer hohen Besatzdichte.

Wissenswertes

Die Besatzdichte (Anzahl an Tieren/m²) ist beim AMA- Gütesiegel gesetzlich limitiert. Sie ist auf 40 kg/m² beschränkt. Eine Besatzdichte von 70 kg/m² ist in der EU gängige Praxis. Das bedeutet, dass AMA-Gütesiegel-Puten knapp doppelt so viel Platz haben als unter anderen Haltungsbedingungen.

Futter

Puten wachsen extrem schnell, sie verwerten 2,7 kg Futter zu einem Kilogramm Gewicht. Bei der herkömmlichen Putenhaltung verdoppeln die Puten in ihrer zweiten Lebenswoche ihr eigenes Gewicht. In den fünf Lebensmonaten werden männliche Puten über 20 kg schwer.
Das Futter besteht hauptsächlich aus Mais, Weizen und Soja. Zusätzlich werden noch Vitamine, Spurenelemente, Mineralstoffe und ätherische Öle beigemengt.

Schlachtung

Der einzige AMA-zertifizierte Putenschlachthof liegt in Kärnten. Die Puten werden meist nachts eingefangen und auf einem LKW verladen. In der Regel kommen sie in der Früh am Schlachthof an. Puten dürfen höchstens 4,5 Stunden in Ausnahmefällen bis zu 8 Stunden innerhalb von Österreich transportiert werden. Am Schlachthof angekommen warten sie mehrere Stunden in einem Container um sich zu beruhigen und um Stress abzubauen. Danach werden die Tiere noch in den Transportcontainern mit CO2 betäubt um jeglichen Stress zu vermeiden. Anschließend erfolgt der Halsschnitt zur Entblutung. Die Innereien werden entnommen und die Pute in einzelne Teilstücke zerlegt.
Laut Gesetz müssen TierärztInnen bei der Schlachtung anwesend sein. Sie müssen bei der Ankunft prüfen, ob alles ordnungsgemäß abgelaufen ist und ob die Tiere gesund sind. TierärztInnen kontrollieren ob die Betäubung wirksam erfolgt ist und prüfen die Schlachtkörper auf ihre Qualität.

AMA-Gütesiegel für die Putenmast

Das AMA-Gütesiegel ist ein behördlich genehmigtes Gütezeichen und wird von der AMA-Marketing zur Bezeichnung von Produkten, die ausschließlich zum menschlichen Verzehr bestimmt sind, vergeben. Es dient als Orientierung für den Einkauf von Lebensmitteln. Das AMA-Gütesiegel-Programm Geflügelfleisch steht für eine ganzheitliche Qualitätssicherung vom Stall bis zu den KonsumentenInnen und umfasst die AMA-Gütesiegel-Richtlinien für „Geflügelfleisch“ und „Putenmast“.

Die strategische Ausrichtung der AMA-Gütesiegel-Richtlinie basiert auf folgenden drei Säulen: Hohe Qualität, nachvollziehbare Herkunft und unabhängige Kontrolle.
Sie ist Teil des integrierten Qualitätssicherungssystems „Geflügelfleisch“ – damit wird eine durchgehende Qualitätssicherung und -kontrolle auf jeder Stufe der Produktionskette gewährleistet.

Herkunft

Sämtliche zugekauften Küken müssen aus demselben Land (Region) stammen, in dem sich der Putenmastbetrieb befindet. Ist der Betrieb z.B. in Österreich, müssen die Küken in Österreich erbrütet worden sein und hier schlüpfen. Küken sind von Brütereien zuzukaufen, die an einem Geflügelgesundheitsdienst (GGD oder einer vergleichbaren und von der AMA-Marketing anerkannten Organisation) teilnehmen. Die vorgelagerten Elterntierbetriebe sind in einem Qualitätssicherungssystem zu erfassen, das zumindest den Anforderungen des GGD entspricht.

Beim AMA-Gütesiegel für Mastputen wird die gesamte Wertschöpfungskette transparent überwacht. Jeder Schritt muss dokumentiert und kontrolliert werden. Nur so wird eine sichere Qualität und Herkunft garantiert. Welches Programm die Qualitätssicherung bei welchem Schritt anwendet findet man in dieser Grafik.

Tierfreundliche Haltung

Die besonders tierfreundliche Haltung wurde entwickelt um das Tierwohl zu steigern. Das wird erreicht durch zum Beispiel Gruppenhaltung, Zugang zum Außenbereich und ähnlichem. Die Scharrfläche muss ausreichend mit Stroh oder anderen geeigneten Materialien eingestreut werden. Außerdem braucht der Stall Fenster, durch die das Tageslicht einfallen kann, diese müssen mindestens 3 Prozent der Stallbodenfläche betragen und den Tierbereich ebenmäßig ausleuchten.
Stallungen für Puten benötigen einen Außenscharrraum (genannt Wintergarten), einen Auslauf mit Weidemöglichkeit, erhöhte Ebenen, Sitzstangen oder eine flächendeckende Fußbodenheizung. Mindestens eine oder mehrere der genannten Bedingungen müssen für eine besonders tierfreundliche Haltung gegeben sein.
Außenscharrräume bzw. Wintergärten sind überdachte, eingestreute Außenklimabereiche, die an einer oder mehreren Seiten durch Gitter oder Windnetze begrenzt und nicht isoliert sind. Die Fläche des Außenscharrraumes muss mindestens ein Viertel der Stallbodenfläche betragen. Die Breite der Zugangsöffnungen zum Wintergarten oder zum Auslauf müssen mindestens 1 m pro 100 m² der Stallbodenfläche betragen. Die Öffnungen müssen für Puten mindestens 60 cm hoch und 80 cm breit sein. Auslauföffnungen müssen gleichmäßig über die gesamte Stalllänge verteilt und/oder dürfen von keinem Punkt des Stalles weiter als 20 m entfernt sein.
Die Fläche der erhöhten Ebenen oder Sitzstangen müssen mindestens 5 Prozent der Stallbodenfläche umfassen. Außerdem müssen die Sitzstangen erhöht angebracht werden und Platz für mindestens 5 Prozent der Tiere bietet.

Tierhaltung und Tierbetreuung

Im AMA-Gütesiegel-Programm nimmt das Tierwohl eine wichtige Rolle ein. Die Betreuung der Tiere hat nach „guter fachlicher“ Praxis zu erfolgen. Die Stallungen sind so zu gestalten, dass das Platzangebot, die Bewegungsfreiheit, die Bodenbeschaffenheit und die bauliche Ausstattung der Haltungseinrichtungen den Ansprüchen der Tiere gerecht werden. Stallklima, insbesondere Licht und Temperatur, Betreuung und Fütterung sowie die Möglichkeit für Sozialkontakt müssen entsprechend den Bedürfnissen der Tiere gestaltet bzw. möglich sein. In einer nachhaltigen Produktion ist es oberstes Ziel, gesunde Tiere zu halten, deren Bedürfnisse bestmöglich erfüllt werden, um so eine ökonomische Produktion zu ermöglichen. Darüber hinaus sind die Stallungen so einzurichten, dass sie arbeitswirtschaftlich sind und den Sicherheitsanforderungen entsprechen.

Tiergesundheit

Die aktive Mitgliedschaft bei einem anerkannten Geflügelgesundheitsdienst (GGD) oder einer vergleichbaren, von der AMA-Marketing anerkannten Organisation ist aus folgenden Gründen verpflichtend:

  • Kompetente Bestandsbetreuung, Bestandserhebung und Beratung
  • Optimierung der Tiergesundheit
  • Reduzierung des Arzneimitteleinsatzes
  • Tierärztlich überwachte Arzneimittelanwendung durch die TierhalterInnen
  • Förderungen (z.B. von Salmonellenuntersuchungen)

Wissenswertes

Bei allen Arzneimitteln ist eine Wartezeit von mindestens 48 Stunden einzuhalten. Verordnen TierärztInnen eine längere Wartezeit, ist diese strikt einzuhalten. Innerhalb der verlängerten Wartezeit darf kein Verkauf der Tiere im Rahmen des AMA-Gütesiegel-Programms erfolgen.